Entwicklungsgeschichte des Stoßdämpfers

Die Entwicklung der
Dämpfungstechnik ist untrennbar mit der Entwicklung im Fahrzeugbau verbunden. Denn
Fahrsicherheit und Fahrkomfort bei steigender Geschwindigkeit setzt das Beherrschen von
Schwingungen, die durch Unebenheiten der Fahrbahn von der ungefederten Masse (Räder und
Achsen) auf das Fahrzeug übertragen werden, voraus.
Die Blattfeder, in der Reisekutsche, dämpfte erstmals harte Stöße durch Reibung
einzeln aufeinanderliegender Federblätter. Bewegungsenergie wird in Wärmeenergie
umgewandelt. Dieses Prinzip der Schwingungsdämpfung wurde im Laufe der technischen
Entwicklung extrem verfeinert - am Grundprinzip hat sich heute nichts verändert.
Hebeldämpfer-System

Die Entwicklung im Fahrzeugbau
erforderte sehr bald neue und zusätzliche Dämpfungselemente. Mit der Erfindung des
hydraulischen Federdämpfers stand ein zweites Dämpfungselement zur Verfügung. Es
wandelte die Bewegungsenergie durch die Drosselwirkung eingebauter Bohrungen und Ventile
in Wärmeenergie um. Die Drosselelemente - integriert in das Flügelrad oder die im
Gehäuse befindlichen Kammertrennwände - erlaubten die Beeinflussung des Fahrverhaltens
des damit ausgestatteten Fahrzeuges.
Bis zur höchsten Stufe des technisch Machbaren ausgereifte Hebeldämpfer-Systeme
wurden in den 50er Jahren noch in der höchsten Kategorie des Motorsports eingesetzt. Erst
danach trat auch hier ein neues System seinen Siegeszug an.
Der Teleskopdämpfer

Der Teleskopdämpfer -
eine entwicklungsfähige Innovation sorgt für mehr Fahrkomfort und Fahrsicherheit. Durch
den Widerstand, den ein Verdrängerkolben in einem mit Öl gefüllten Zylinder überwinden
muß, wird unerwünschte Bewegungsenergie des Aufbaus und der Achse durch hydraulische
Verluste in Wärme umgewandelt.
Zwei grundlegende Systeme von Teleskopdämpfern stehen heute zur Verfügung. Bei beiden
wird ein Ausgleichsraum für das beim Einfahren der Kolbenstange verdrängte Öl
benötigt. Beim Einrohrdämpfer übernimmt dies eine durch einen beweglichen Kolben vom
Ölraum getrennte Kammer, die mit Stickstoffgas bis 25 bar Druck gefüllt ist. Beim
Zweirohrdämpfer erfüllt ein zweites koaxial um den Arbeitsraum angeordnetes Rohr diese
Funktion.

Teleskopdämpfer werden im
Fahrzeug zwischen ungefederter Masse (Achsen, Räder) und der gefederten Masse
(Fahrzeugaufbau) parallel zur Federung geschaltet. So verhindern sie ein Aufschaukeln und
ein zu langes Nachschwingen des Fahrzeugaufbaus.
Gleichzeitig können die Dämpfer die von
der Fahrbahn angeregten Schwingungen des Rades und der Achse rasch zum Abklingen bringen,
um die Haftung der Räder auf der Straße in allen Fahrsituationen zu gewährleisten.
Beide Faktoren sind für den Fahrkomfort und die Fahrsicherheit eines Kraftfahrzeuges von
entscheidender Bedeutung.
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